Anpacken für die Heimatregion

Kloster Helfta. Am 5. November 2020 haben neun in der Region ansässige Unternehmer den Unternehmerverband Mansfeld Südharz/Wirtschaftsregion A 38 e.V. im Kloster Helfta gegründet. Ihre Idee: die eigene erfolgreiche Entwicklung der letzten 30 Jahre stärker als bisher auf die Regionalentwicklung übertragen. Was ist aus der Idee geworden, wo setzt der Verband in diesem Jahr Schwerpunkte? Drei Fragen an den Vorsitzenden Michael Fritze.

Sie wollen die Region ein Stück mit verändern. Wie fällt Ihre Bilanz seit Gründung aus?

Michael Fritze: Zunächst, wir haben unsere Mitgliederzahl fast verdoppelt. Momentan engagieren sich 17 Unternehmer bei uns, zum Jahresende wollen wir 20 sein. Der wachsende Zuspruch hat damit zu tun, dass von unserem vertrauensvollen und wertschätzenden Verhältnis alle profitieren. Wir tauschen uns regelmäßig aus, schauen uns gegenseitig Betriebskonzepte an und bieten Diskussionen zu aktuellen gesellschaftlichen Themen in der Region an, die für alle offenstehen. Darüber hinaus bringen wir uns in regionale Arbeitskreise ein. Etwa zur Vorbereitung der nächsten Berufsorientierungsmesse „ZACK“ oder zum Regionalen Arbeitsmarkt (RAG). Mitglieder des Verbandes sind außerdem auch im Wirtschaftsrat des Landkreises engagiert. Aus all dem entstehen immer wieder neue Ideen. Manche finden nicht sofort Resonanz, für andere haben wir schon Mitstreiter gefunden.

 

Welche dieser Ideen sind denn bereits auf fruchtbaren Boden gefallen?

Michael Fritze: Ich will zwei Herzensprojekte nennen. Gemeinsam mit den Berufsbildenden Schulen Mansfeld-Südharz (BBS) haben wir das Projekt „Du bist wichtig für Mansfeld-Südharz“ in diesem Schul- bzw. Ausbildungsjahr gestartet. Wir bieten jungen Leuten Praktikumsplätze an, um ein Gefühl dafür zu bekommen, wie attraktiv der Mittelstand als Arbeitgeber in der Region ist und ermitteln mit Partnern gerade, was für Jugendliche wirklich wichtig ist, um die Zukunft in der Heimat zu planen. Das wird Basis sein, die Kooperation mit den BBS weiter zu gestalten. Ein zweites Thema ist unser Projekt „Unternehmer schaffen Zukunft“, das wir am 15. April im Kloster Helfta starten. Idee hier ist es, mit Investitionen das Areal als Arbeits- und für die Region identitätsstiftenden Ort attraktiver zu machen. Dafür hat übrigens Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff die Schirmherrschaft übernommen.

 

Was haben Sie sich in diesem Jahr daneben noch vorgenommen?

Michael Fritze: Da wir merken, dass unsere unternehmerischen Ideen auch über die Region wachsendes Interesse finden und Mansfeld-Südharz positiv wahrgenommen wird, wollen wir uns noch stärker in wirtschaftspolitische Entwicklungsthemen des Landkreises einbringen. Die genannten Arbeitskreise und der Wirtschaftsrat bieten dafür ein gutes Podium. Und weil es gerade im Strukturwandel wichtig ist, die Bevölkerung mitzunehmen, werden wir dafür u.a. die „Klostergespräche“ noch mehr öffnen. Hier erörtern wir mit Fachleuten ja regelmäßig wichtige Zukunftsfragen für die Region, etwa zu Wirkungen von Investitionen, Energiefragen oder Rahmenbedingungen für gewerbliche Ansiedlungen, um nur drei Beispiele zu nennen. Um das noch transparenter zu machen, planen wir ein neues Informationsangebot für alle. Ab September werden wir unsere Klostergespräche zu regionalen Entwicklungsthemen in Kooperation mit der „Mitteldeutschen Zeitung“ online live übertragen, inklusive offener Diskussion mit dem Publikum.    

 

Ansprechpartner für die Medien:

Dr. Bernd Redlich
Kloster St. Marien zu Helfta
Lindenstrasse 36
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Tel.: 0172 529 25 92